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Eine Blasenentzündung wird meist durch Kolibakterien hervorgerufen, die vom Darm in die Harnröhre gelangen, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder beim Abputzen nach dem Stuhlgang in die falsche Richtung (von hinten nach vorne). Da die Harnröhre bei Frauen viel kürzer ist als bei Männern, ist der Weg für die Keime entsprechend nicht lang, weshalb Frauen viel häufiger an einer Blasenentzündung erkranken als Männer.
Weitere Symptome einer Blasenentzündung sind ein sehr häufiger Harndrang (Dysurie), bei dem allerdings nur wenige Tropfen Urin ausgeschieden werden, der meist auch trüb ist und unangenehm riecht. Der Gang zu medizinischen Fachpersonen und die richtige Behandlung, wenn nötig mit Antibiotika, bringt in den meisten Fällen schnelle Linderung der Symptome und Heilung. Wird die Zystitis nicht behandelt, können die Entzündung und damit auch der Schmerz in die Nieren wandern und eine Nierenbeckenentzündung verursachen.
Eine Prostataentzündung kann wie bei Frauen durch Keime aus dem Darm hervorgerufen werden, aber auch durch Erreger von Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe.
Tritt das Brennen beim Wasserlassen wiederum ganz ohne weitere Symptome auf, kann ein Tumor die Ursache sein. Auf jeden Fall sollten die Symptome immer so bald wie möglich von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht werden.
Auch ein Karzinom in der Blase kann für das Brennen beim Wasserlassen verantwortlich sein. Wenn alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen sind und zu den Symptomen auch Blut im Urin gehört, wird der Arzt oder die Ärztin den Patienten oder die Patientin auf ein Harnblasenkarzinom untersuchen. Davon sind Männer in besonderem Masse betroffen.
Damit Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Ursache für die Schmerzen beim Wasserlassen feststellen und anschliessend entsprechend behandeln kann, ist es auch hilfreich, die Schmerzen und auch die Begleitsymptome genau zu beobachten:
Diese Fragen wird Ihnen der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin stellen, anschliessend zuallererst den Urin untersuchen. Bei diesem Test lässt sich eine Infektion wie eine Blasenentzündung feststellen. Sind die Testergebnisse nicht eindeutig, findet eine optische Untersuchung statt und die betroffenen Organe werden abgetastet. Steht die Diagnose Nieren- bzw. Blasensteine oder Prostata- bzw. Blasenkrebs im Raum, wird auch eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen. Die Therapien richten sich nach der Diagnose: Bei Infekten werden meist Antibiotika verabreicht, bei schwerwiegenderen Erkrankungen wird die Therapie individuell auf den Patienten oder die Patientin abgestimmt.
Natürlich kann man nicht allen Erkrankungen vorbeugen, die Brennen beim Wasserlassen verursachen. Man kann aber das Risiko von Harnwegsinfekten und Geschlechtskrankheiten reduzieren – ein paar Tipps.
Brennen beim Wasserlassen
Schmerzen bzw. Brennen beim Wasserlassen (Algurie) gehören zu den häufigsten Gründen, aus denen Menschen beiderlei Geschlechts ihren Arzt aufsuchen. Das verwundert nicht, sind diese Beschwerden doch sehr unangenehm und kaum auszuhalten.
03.05.2024
15 min
Schmerzen bzw. Brennen beim Wasserlassen (Algurie) gehören zu den häufigsten Gründen, aus denen Menschen beiderlei Geschlechts ihren Arzt aufsuchen. Das verwundert nicht, sind diese Beschwerden doch sehr unangenehm und oft nach gewisser Zeit kaum auszuhalten. Während bei Frauen die Diagnose in den meisten Fällen „Blasenentzündung“ lautet, ist dies bei Männern eher seltener der Fall. Bei Patienten und Patientinnen gleichermassen kommen einige weitere Erkrankungen als Ursachen in Betracht, über die wir Sie in diesem Beitrag informieren.
Bitte beachten Sie: Informative Artikel wie dieser stellen keine Grundlage für eine Selbstmedikation dar und ersetzen keinen Arztbesuch. Wenn Sie Schmerzen beim Wasserlassen haben, die auch nach zwei bis drei Tagen nicht abgeklungen sind, sollten Sie unbedingt Ihre Frauenärztin, Ihren Frauenarzt oder Ihre Urologin, Ihren Urologen aufsuchen, um Klarheit über die Ursache und die Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Beschwerden zu erlangen.
Ursachen von Brennen beim Wasserlassen
Wie bereits eingangs erwähnt, kann es in Bezug auf die Ursache bei diesen Beschwerden Unterschiede geben, wenn es um das Geschlecht der erkrankten Person geht. Wir haben deshalb die Ursachen für einen besseren Überblick nach den Geschlechtern getrenntSchmerzen beim Wasserlassen bei Frauen
Blasenentzündung
Die häufigste Ursache für Brennen beim Wasserlassen ist bei Frauen ein Harnwegsinfekt wie zum Beispiel eine Blasenentzündung (Zystitis). Jede zweite Frau bekommt mindestens einmal in ihrem Leben eine solche Infektion, die sich allerdings meist gut behandeln lässt (unkomplizierter Harnwegsinfekt).Eine Blasenentzündung wird meist durch Kolibakterien hervorgerufen, die vom Darm in die Harnröhre gelangen, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder beim Abputzen nach dem Stuhlgang in die falsche Richtung (von hinten nach vorne). Da die Harnröhre bei Frauen viel kürzer ist als bei Männern, ist der Weg für die Keime entsprechend nicht lang, weshalb Frauen viel häufiger an einer Blasenentzündung erkranken als Männer.
Weitere Symptome einer Blasenentzündung sind ein sehr häufiger Harndrang (Dysurie), bei dem allerdings nur wenige Tropfen Urin ausgeschieden werden, der meist auch trüb ist und unangenehm riecht. Der Gang zu medizinischen Fachpersonen und die richtige Behandlung, wenn nötig mit Antibiotika, bringt in den meisten Fällen schnelle Linderung der Symptome und Heilung. Wird die Zystitis nicht behandelt, können die Entzündung und damit auch der Schmerz in die Nieren wandern und eine Nierenbeckenentzündung verursachen.
Scheidenentzündung
Eine Kolpitis oder auch Vaginitis ist eine infektiöse Entzündung an der Vagina. Neben Keimen können auch Reizungen des vaginalen Bereichs oder Allergien Ursachen für eine solche Entzündung sein. Zu den Symptomen gehören neben dem Brennen beim Wasserlassen Juckreiz, Ausfluss aus der Scheide sowie Rötungen der Haut in diesem Bereich. Eine Scheidenentzündung wird mit Antibiotika behandelt. Je nach Art der Erkrankung ist auch eine Behandlung des Partners notwendig.Scheidentrockenheit
Diese Ursache für Brennen beim Wasserlassen ist hormonell bedingt und betrifft vor allem Frauen in den Wechseljahren oder während der Stillzeit – wegen des niedrigeren Östrogenspiegels werden die Schleimhäute nicht richtig befeuchtet, durch reibende, enge Unterwäsche oder auch beim Fahrradfahren können Reizungen und kleine Verletzungen entstehen. Beim Wasserlassen verursacht der Urin bei Berührung mit den gereizten Stellen das brennende Gefühl. Auch die Anti-Baby-Pille und eine übertriebene Intimhygiene können Scheidentrockenheit verursachen.Gebärmuttersenkung
Bei einer Beckenbodenschwäche, die zu einer Gebärmuttersenkung mit Verlagerung der Blase führen kann, ist Brennen beim Wasserlassen ebenfalls ein Symptom, verbunden mit Störungen beim Harnfluss und häufigen Infektionen. Beckenbodentraining, ein Pessar oder in schwerwiegenden Fällen eine Operation sind hier die Therapiemöglichkeiten.Brennen beim Wasserlassen bei Männern
Probleme mit der Prostata
Haben Männer Schmerzen beim Wasserlassen, ist das eher ein Hinweis auf eine Entzündung anderer Organe als der Blase. Die häufigste Ursache für dieses Symptom ist eine Infektion der Prostata. Auch „Vorsteherdrüse“ genannt, umschliesst die Prostata den oberen Teil der Harnröhre. Den Grossteil ihres Lebens bemerken Männer diese Drüse nicht, im Alter kann sie sich allerdings vergrössern oder entzünden, was zu Brennen beim Wasserlassen führen kann. Weitere Symptome, die auf eine Prostatavergrösserung hindeuten können, sind Schmerzen im Damm- und Afterbereich, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, häufiger Harndrang, aber nur wenig Urin, Druckgefühl im Unterbauch und/oder Schmerzen bei der Ejakulation. Kommt auch noch ein warmes bis heisses Gefühl im Unterleib hinzu, ist dies ein Hinweis auf eine Prostataentzündung.Eine Prostataentzündung kann wie bei Frauen durch Keime aus dem Darm hervorgerufen werden, aber auch durch Erreger von Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe.
Tritt das Brennen beim Wasserlassen wiederum ganz ohne weitere Symptome auf, kann ein Tumor die Ursache sein. Auf jeden Fall sollten die Symptome immer so bald wie möglich von einer Ärztin oder einem Arzt untersucht werden.
Blasenentzündung
Diese Art der Harnwegsinfektion kommt bei Männern sehr selten vor, da ihre Harnröhre viel länger ist als bei Frauen und Keime entsprechend nicht so schnell in die Blase gelangen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass Blasenentzündungen bei Männern schwieriger zu behandeln sind. Begleitende Symptome sind bei Männern auch eine leichte Inkontinenz und starke, krampfartige Schmerzen im Unterleib. Eine Behandlung mit Antibiotika ist bei dieser Erkrankung meist unerlässlich. Wird die Zystitis nicht behandelt, können sich die Erreger auf die Nebenhoden ausbreiten und dort ebenfalls zu einer Entzündung führen, die mit Antibiotika behandelt werden muss.Schmerzen beim Wasserlassen: geschlechtsübergreifende Ursachen
Neben den geschlechtsspezifischen Ursachen für das Brennen beim Wasserlassen gibt es auch solche, die für beide Geschlechter zutreffen.Verletzungen
Oberflächliche Verletzungen im Intimbereich wie Kratzer oder Abschürfungen können beim Geschlechtsverkehr entstehen, aber auch beim Tragen zu enger Kleidung oder beim Radfahren. Kommen diese gereizten Stellen mit dem sauren Urin in Berührung, kann das natürlich brennen. Normalerweise verschwinden diese Symptome aber nach wenigen Tagen, wenn die Verletzungen abgeheilt sind.Geschlechtskrankheiten
Einige sexuell übertragbare Krankheiten können Brennen beim Wasserlassen verursachen. Sie werden von weiteren, je nach Erkrankung unterschiedlichen Symptomen begleitet:- Gonorrhoe: dickflüssiger, gelblicher Ausfluss aus den Geschlechtsorganen oder dem After, Unterleibsschmerzen
- Chlamydien: gelblicher, klebriger Ausfluss, Rötungen und Juckreiz im Intimbereich
- Trichomonaden (einzellige Geisseltierchen): Bei Männern verursacht diese sehr häufig vorkommende Erkrankung nahezu keine Symptome. Frauen können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, einen übelriechenden Ausfluss und starken Juckreiz in der Intimgegend haben.
Blasensteine
Blasensteine können entstehen, wenn die Blase beim Wasserlassen über einen längeren Zeitraum nicht vollständig entleert wird und die Chemie im Urin in ein Ungleichgewicht fällt. In den meisten Fällen sind die Steinchen so klein, dass sie problemlos ausgeschieden werden. Symptome bei Blasensteinen sind neben dem Brennen ein häufiger Harndrang mit nur wenig Harnabgang, Krämpfe im Unterleib und ein immer wieder unterbrochener Harnfluss beim Wasserlassen.
Blasenkrebs
Auch ein Karzinom in der Blase kann für das Brennen beim Wasserlassen verantwortlich sein. Wenn alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen sind und zu den Symptomen auch Blut im Urin gehört, wird der Arzt oder die Ärztin den Patienten oder die Patientin auf ein Harnblasenkarzinom untersuchen. Davon sind Männer in besonderem Masse betroffen.
Schmerzen beim Wasserlassen: Diagnose und Therapie
Damit Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Ursache für die Schmerzen beim Wasserlassen feststellen und anschliessend entsprechend behandeln kann, ist es auch hilfreich, die Schmerzen und auch die Begleitsymptome genau zu beobachten:- An welcher Stelle tritt der Schmerz auf? Bereits in der Harnröhre oder erst wenn der Urin mit den äusseren Geschlechtsorganen in Berührung kommt?
- Sind die Schmerzen wiederkehrend oder treten sie plötzlich auf?
- Haben Sie Fieber, Ausfluss oder Juckreiz?
Diese Fragen wird Ihnen der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin stellen, anschliessend zuallererst den Urin untersuchen. Bei diesem Test lässt sich eine Infektion wie eine Blasenentzündung feststellen. Sind die Testergebnisse nicht eindeutig, findet eine optische Untersuchung statt und die betroffenen Organe werden abgetastet. Steht die Diagnose Nieren- bzw. Blasensteine oder Prostata- bzw. Blasenkrebs im Raum, wird auch eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen. Die Therapien richten sich nach der Diagnose: Bei Infekten werden meist Antibiotika verabreicht, bei schwerwiegenderen Erkrankungen wird die Therapie individuell auf den Patienten oder die Patientin abgestimmt.
So können Sie Schmerzen beim Wasserlassen vorbeugen
Natürlich kann man nicht allen Erkrankungen vorbeugen, die Brennen beim Wasserlassen verursachen. Man kann aber das Risiko von Harnwegsinfekten und Geschlechtskrankheiten reduzieren – ein paar Tipps.Harnwegsinfekte vermeiden
Um Infekte der Harnwege wie Blasenentzündungen gar nicht entstehen zu lassen, können (vor allem bei Frauen) folgende Tipps helfen:- Trinken Sie genügend. Wer viel trinkt, spült seine Harnwege durch – und sorgt dafür, dass Keime und Bakterien einfach herausgespült werden.
- Ziehen Sie sich warm an (auch an den Füssen). Ein ausgekühlter Körper ist anfälliger für Entzündungen, und so steckt auch in dem Grossmutter-Spruch „Setz dich nicht auf kalte Steine“ Wahres drin. Das gilt auch für nasse Kleidung: Wechseln Sie nach dem Schwimmen Ihre Badebekleidung am besten direkt gegen trockene.
- Gehen Sie bereits bei mässigem Harndrang auf die Toilette und nicht erst, wenn es schmerzhaft wird.
- Entleeren Sie Ihre Blase vollständig: Resturin bietet einen optimalen Nährboden für Keime.
- Putzen Sie sich von vorne nach hinten ab, so dass keine Darmbakterien in Scheide und Harnröhre gelangen können.
- Verwenden Sie zum Waschen Ihres Intimbereichs am besten nur Wasser oder milde Duschmittel. Spezielle Produkte für die Intimhygiene sind im Normalfall nicht notwendig.
- Waschen Sie sich nach dem Sex, denn auch während des Geschlechtsverkehrs können Darmbakterien in Ihren Intimbereich gelangen (Flitterwochen-Zystitis).
- Trinken Sie Säfte aus Beeren: Zu den Inhaltsstoffen in Cranberrys, Heidelbeeren, Sanddorn und Preiselbeeren gehören sogenannte Gerbstoffe, die die Blasen-Schleimhäute stärken können.