Tipps von Ärzten und Spezialisten

Marlies von Siebenthal,
Leitende Fachfrau für Blasen- und Intimbeschwerden im Kantonsspital Frauenfeld
Phytopower statt Antibiotika: Marlies von Siebenthal, Leitende Fachfrau für Blasen- und Intimbeschwerden im Kantonsspital Frauenfeld, sagt, wie sich viele Blasenentzündungen auch ohne Antibiotika behandeln lassen.
Marlies von Siebenthal, Leitende Fachfrau für Blasen- und Intimbeschwerden im Kantonsspital Frauenfeld, sagt, wie sich viele Blasenentzündungen auch ohne Antibiotika behandeln lassen.
Die meisten Frauen bekommen die Blasenentzündung im Bett und weil sie nicht genug trinken, aber nicht etwa wegen dem Sitzen auf einem kalten Stein. Beim und nach dem Geschlechtsverkehr haben die Darmbakterien leichtes Spiel, über die Scheide via Harnröhre in die Blase zu gelangen. Aber auch viele sexuell nicht aktive Frauen sind immer wieder von Blasenentzündungen betroffen. Harndrang, Brennen beim Wasserlösen, trüber, übelriechender Urin, ziehende Schmerzen im Unterleib – eine akute Zystitis ist in vollem Gange. Wiederholt sich diese Entzündung der unteren Harnwege mehr als zwei- bis dreimal im Jahr, spricht man von einer rezidivierenden Zystitis.
Bei Schmerzen in den Nieren oder im Rückenbereich, Blut im Urin oder Fieber muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, denn im schlimmsten Fall kann die Entzündung in die Nieren aufsteigen, und es kommt zu einer Nierenbeckenentzündung, einer ernst zu nehmenden Erkrankung.
Zum Glück ist dies aber nur selten der Fall. Wie lässt sich der wiederkehrenden Blasenentzündung den Garaus machen? Und vor allem, was können die Frauen selber tun, ohne zum wiederholten Mal ein Antibiotikum schlucken zu müssen?
Ein grosses Problem sind die zunehmenden Resistenzen auf Antibiotika. Es werden kaum noch neue Antibiotika erforscht, und so können Infektionen mit multiresistenten Keimen zu einem ernsthaften Problem werden. Häufig lassen wir unserem Körper auch keine Zeit, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und greifen zu rasch zu einem Antibiotikum. Viel sinnvoller wäre bei einer unkomplizierten Blasenentzündung, diese zuerst mit einem Phytotherapeutikum zu behandeln. Wichtig ist zudem, bei einem Infektgefühl mindestens zweieinhalb bis drei Liter zu trinken und harntreibende pflanzliche Präparate wie Nieren- und Blasendragees über drei bis fünf Tage einzunehmen.
Die Inhaltsstoffe wie Birke sorgen mit ihrer harntreibenden Wirkung dafür, dass die Niere die Ausscheidung erhöht und es zu einem vermehrten Durchfluss von Niere, Harnleiter, Blase und Harnröhre kommt. Auch die Goldrute wirkt harntreibend und zudem auch noch entzündungshemmend. Die Bärentraube ist seit jeher sehr bekannt für ihre antibakterielle Wirkung. Häufig stehen bei einer Blasenentzündung die Schmerzen im Vordergrund, so dass wir zusätzlich eine Behandlung mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel einleiten.
Das heisst also, die betroffene Frau sollte, bevor sie zu einem Antibiotikum greift, Nieren- und Blasendragees hoch genug dosiert – drei mal zwei Dragees täglich – einnehmen, sehr viel trinken und zusätzlich in den ersten drei Tagen ein entzündungshemmendes Medikament nehmen.
Eine Wärmeflasche und sich etwas Ruhe gönnen, fördert zudem die Heilung. Ein Antibiotikum empfiehlt sich erst, wenn das Entzündungsgefühl nach drei Tagen nicht besser wird oder die Patientin nach fünf Tagen nicht beschwerdefrei ist. Natürlich darf bei Fieber oder Nierenschmerzen nicht zugewartet werden.
Dann braucht es eine Urinuntersuchung mit einer Urinkultur – vor allem bei rezidivierenden Blasenentzündungen – um gezielt das gegen die Bakterien richtige Antibiotikum geben zu können. Aber auch wenn eine Antibiotikatherapie notwendig wird, lohnt sich die zusätzliche Unterstützung durch ein harntreibendes, antibakterielles Phytopräparat. Die Analyse der Urinkultur braucht in der Regel drei Tage. Um nicht vor dem Resultat blind mit einem Antibiotikum anfangen zu müssen, lohnt es sich, mit der Phytotherapie sowie der Schmerz- und Entzündungsbekämpfung anzufangen. Dadurch lassen sich unnötige Antibiotika-Einnahmen mit der Gefahr der Resistenzentwicklung vermeiden.
Quelle: Phytopower statt Antibiotika, Marlies von Siebenthal, Sprechstunde Dr. Stutz, 11.2014
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