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Generell gilt: Ein Arztbesuch ist oft zur Sicherheit sinnvoll, wenn man unsicher ist oder das Verhalten des Kindes ungewöhnlich erscheint.

Husten bei Kindern: Was es zu beachten gilt
Husten ist ein häufiger Begleiter von Erkältungen, auch bei Kindern. In vielen Fällen handelt es sich um einen harmlosen Reflex, doch manchmal sollte ein Arzt, eine Ärztin aufgesucht werden.
09.10.2024
5 min
Husten ist ein häufiger Begleiter von Erkältungen, auch bei Kindern. In vielen Fällen handelt es sich um einen harmlosen Reflex, doch manchmal sollte ein Arzt, eine Ärztin aufgesucht werden. Atembeschwerden, anhaltender Husten und hohes Fieber können auf ernstere Erkrankungen hinweisen. Eltern können bei leichten Symptomen auf bewährte Hausmittel und natürliche (Medizin)Produkte zurückgreifen, um ihren Kindern Linderung zu verschaffen.
Husten als Begleiter einer Erkältung
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen: Die Erkältungssaison steht schon bald wieder vor der Türe. Häufiger Begleiter einer Erkältung ist – neben Halsweh und Schnupfen – der Husten. Husten ist ein lebensnotwendiger Reflex, der dazu dient, Fremdkörper (Keime, Schmutz, Krankheitserreger, Giftstoffe etc.) aus den Atemwegen zu entfernen. Tritt der Husten allerdings als ein Krankheitssymptom – z.B. im Rahmen einer Erkältung – auf, sollte er rasch behandelt werden! Denn Husten über längere Zeit kann eine massive Belastung für das Atemsystem darstellen, z.B. können die Schleimhäute der Bronchien geschädigt werden.
Unterschiedliche Phasen des Hustens
Die häufigste Form des Hustens, der Erkältungshusten, durchläuft meist unterschiedliche Phasen: Zu Beginn kommt es durch die Reizung der Bronchial-Schleimhaut zu einem trockenen Reizhusten. Vor allem nachts kann der Hustenreiz zu einem lästigen Ruhestörer werden.
Dieser so genannte unproduktive Husten ist meistens von kurzer Dauer und geht dann in einen Husten mit zähflüssigem, festsitzendem Bronchialschleim über. Dies geht mit einer vermehrten Schleimproduktion einher. Dadurch beginnt sich der Bronchialschleim langsam zu lösen und wird aus den Bronchien abtransportiert (produktiver Husten). Die Hustenattacken sind nicht mehr quälend, sondern befreiend. Am Ende bleibt oft noch eine gewisse Zeit ein trockener Husten („Resthusten“) zurück.
Husten bei Kindern
Husten ist auch bei Kindern ein häufiges Symptom, das oft mit Erkältungen und anderen Atemwegsinfektionen einhergeht. Besonders in den kälteren Monaten des Jahres klagen viele Eltern darüber, dass ihre Kinder regelmässig husten. Doch nicht jeder Husten ist gleich, und die Behandlung hängt stark von der Ursache ab. Bei Kindern tritt Husten oft im Rahmen von Erkältungen auf, die durch Viren verursacht werden. Auch Infektionen wie Bronchitis oder eine Entzündung des Kehlkopfes können Husten auslösen. Weitere Auslöser können Asthma, Allergien oder das Einatmen von Rauch und Schadstoffen sein.
Behandlung des Hustens bei Kindern
Viele Eltern möchten ihren Kindern helfen, ohne zu chemischen Medikamenten zu greifen. Hier einige bewährte Hausmittel und Tipps:
- Viel trinken: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser oder ungesüsstem Tee befeuchtet die Schleimhäute im Mund und Rachenraum. Warme Getränke, wie Kamillen- oder Fencheltee beruhigen zudem gereizte Schleimhäute.
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Luft, besonders in beheizten Räumen, kann die Atemwege reizen und den Husten verschlimmern. Ein Luftbefeuchter oder feuchte Handtücher auf der Heizung können die Luftfeuchtigkeit erhöhen und das Atmen erleichtern. Auch regelmässiges Lüften ist wichtig, um die Luft frisch zu halten.
- Inhalation: Dampfinhalationen mit Salzwasser können bei Kindern ab etwa sechs Jahren den Schleim in den Atemwegen lösen. Dabei sollte das Kind über eine Schüssel mit heissem Wasser und einem Handtuch über dem Kopf den Dampf einatmen. Für kleinere Kinder eignen sich Inhalationsgeräte, die in der Apotheke erhältlich sind.
- Zwiebelsaft: Ein altes Hausmittel ist Zwiebelsaft. Dafür wird eine Zwiebel klein geschnitten und mit etwas Honig oder Zucker vermischt. Der entstandene Saft wird löffelweise gegeben. Zwiebeln haben eine antibakterielle Wirkung und können den Hustenreiz lindern.
Wegen Husten mit dem Kind zum Arzt?
Husten bei Kindern ist oft harmlos, aber es gibt bestimmte Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist. Hier sind einige Tipps, wann Eltern mit ihren Kindern zum Arzt/zur Ärztin gehen sollten:
- Atembeschwerden: Falls das Kind Schwierigkeiten beim Atmen hat, sich die Brust stark hebt oder pfeifende Geräusche (z.B. bei Atemnot oder Asthma) zu hören sind, ist ein sofortiger Arztbesuch notwendig.
- Fieber: Wenn der Husten von hohem Fieber (über 39° C) begleitet wird oder Fieber länger als 3 Tage anhält. kann eine bakterielle Infektion, wie eine Lungenentzündung, vorliegen.
- Schmerzen im Brustbereich: Schmerzen beim Atmen oder Husten können auf eine ernstere Erkrankung, wie eine Lungenentzündung, hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
- Husten mit blutigem Auswurf: Wenn das Kind beim Husten Blut hustet oder der Auswurf grün oder gelb ist, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da dies ein Anzeichen für eine schwere Infektion oder Lungenentzündung sein könnte.
- Schwäche oder Lethargie: Wenn das Kind sehr müde, schwach oder schläfrig wirkt und sich schwer aufrecht halten kann, könnte eine schwere Erkrankung vorliegen, die dringend untersucht werden sollte.
- Hustenanfälle mit Erbrechen: Wenn der Husten so stark ist, dass das Kind regelmässig erbricht, kann dies auf Keuchhusten oder andere schwere Atemwegserkrankungen hinweisen.
- Verdacht auf Fremdkörper: Wenn das Kind plötzlich hustet, ohne zuvor krank gewesen zu sein, könnte es einen Fremdkörper verschluckt haben. Ein Arzt sollte umgehend aufgesucht werden.
Generell gilt: Ein Arztbesuch ist oft zur Sicherheit sinnvoll, wenn man unsicher ist oder das Verhalten des Kindes ungewöhnlich erscheint.
Die Eibischwurzel - eine seit Jahrhunderten bewährte Heilpflanze bei Husten

Die Eibischwurzel (Althaea officinalis) ist eine bewährte Heilpflanze, die seit Jahrhunderten zur Linderung von Husten und Atemwegserkrankungen eingesetzt wird. Die Wurzel enthält Schleimstoffe, die eine beruhigende Wirkung auf gereizte Schleimhäute haben. Diese Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film über die entzündeten Bereiche im Rachen und lindern so Reizungen der Schleimhäute und den damit verbundenen Hustenreiz. Besonders bei trockenem Reizhusten hilft Eibischwurzel, indem sie die Schleimhäute befeuchtet und Entzündungen hemmt.
Traditionell wird Eibischwurzel als Tee oder in Sirupform verwendet, um die Beschwerden zu lindern. Da Eibischwurzel rein pflanzlich ist, gilt sie als sanfte Alternative zu synthetischen Hustenmitteln und wird oft in der Naturheilkunde und bei Kindern eingesetzt. Ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Mittel gegen verschiedene Atemwegserkrankungen.
